Einführung
Heute zeige ich dir die 7 Schritte der Geigenpyramide, um JEDES Stück erfolgreich an der Geige spielen zu können. Ich zeige dir das anhand des Beispiels von Dvorak: New World Sinfonie. Ein wunderschönes Stück für die Geige.
Warum ist es oft so schwierig neue Stücke zu lernen? Beim Erlernen eines Stückes, muss man auf viele Dinge achten.
Zuerst muss man es schaffen, den Rhythmus richtig zu spielen, dann auf den Bogen achten, ein schöner Klang ist auch sehr entscheidend, man muss die richtigen Töne auf der Geige finden, im Tempo bleiben und so weiter…
Deswegen zeige ich dir heute eine Methode, wie du deine Stücke viel leichter lernen kannst. So werden deine Stücke sicherer klingen und es wird sich einfach toll anhören.
Schritt 1: Notennamen
Der erste Schritt ist, die Notennamen laut auszusprechen. Dafür kannst du deine Geige kurz weglegen. Schaue dabei besonders auf die Vorzeichen des Stückes.
Spreche nun einfach mal die Notennamen der ersten Zeile aus. Hier nehmen wir den ersten Takt der ersten Zeile der „New World Sinfonie“ von Dvorak.
Fis – A – A – Fis- E – D
Abhängig von deinem Niveau, brauchst du nicht unbedingt immer alle Schritte durchzuführen. Wenn du aber Anfänger bist, dann empfehle ich dir natürlich bei Schritt 1 zu starten, um dir mehr Sicherheit zu geben und eine tolle Methode, wie du JEDES Stück selbständig erlernen kannst.
Schritt 2: Rhythmus lernen
Nun lernen wir den Rhythmus kennen. Spreche auch den Rhythmus laut aus und klopfe ihn dabei gleichzeitig
Doch wie schnell spielt man das Stück überhaupt? Dieses Stück ist eher langsam, daher nehmen wir erstmal Achtelnoten.
Ich schnipse das Tempo und spreche gleichzeitig die Noten aus (ohne Notennamen):
Ta (2) – ta – ta (2) – ta (2) – ta -ta (2) usw.
Schritt 3: Notennamen + Rhythmus
Wiederhole nun diesen Schritt und sage die Notennamen dazu. Das hilft dir dabei dich optimal auf das Spielen des Stückes vorzubereiten:
Fis (+) – A – A (+) -Fis (+) – E- D (+) usw.
Schritt 4: Noten An Der Geige
Jetzt wissen wir, wie Rhythmus und Notennamen klingen sollen, doch wo sind die Töne an der Geige. Wir wollen das Stück schliesslich auf der Geige spielen und nicht singen.
Spiele das Stück zuerst in halben Noten.
Fokussiere dich auf die Intonation und überprüfe regelmässig die Töne mit den leeren Saiten an der Geige. Lass die Finger dabei auf den Saiten und konzentriere dich insbesondere auf einen guten Klang. Beispiel s. Foto (unten)
Spiele es nun in Viertelnoten.
Dadurch stärkst du die linke Hand, was du später brauchst, wenn du das Stück spielst. Beispiel s. Foto (unten)
Jetzt spielen wir es in Achtelnoten.
Das Ziel ist, dass du locker bleibst und es dir immer leichter fällt. Beispiel s. Foto (unten)
Schritt 5: Leere Saiten
Hier trainieren wir das Stück auf leeren Saiten zu spielen. Was bedeutet das? Wir spielen das Stück ohne Bindungen und ohne die linke Hand (s. Bild).
So trainierst du den Rhythmus aber vor allem trainierst du, einen schönen Klang zu finden. Wiederhole es so lange, bis du mit dem Klang zufrieden bist.
Übe noch ein weiteres Beispiel, diesmal mit Bindungen.
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Schritt 6: Das Stück Spielen
Wenn du alle vorherigen Schritte ausgeführt hast und schon gut beherrschst, dann kannst du beginnen, das Stück in einer leichteren Version zu üben.
Hier fokussieren wir uns auf die Technik und spielen die erste Zeile nochmals ohne Bindungen.
Schritt 7: Dynamik und Interpretation
Natürlich klingt es nicht so schön, wenn man ein Stück nur sehr technisch spielt. Daher konzentriere dich im letzten Schritt der Geigenpyramide auf den Ausdruck, die Dynamik und die Interpretation des Stückes.
Phrasierungen zum Beispiel, wie du lauter – leiser wirst. Vielleicht möchtest du an einigen Stellen ein Vibrato hinzufügen. Du kannst kreativ werden und mal schauen, was gut klingt und was gut zu deinem Stück passt.
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