Einführung
Möchtest du erfolgreich Vibrato an der Geige lernen, aber weisst nicht wie es geht?
Ich zeige dir, was du unbedingt vermeiden solltest und eine Methode in 6 Schritten, die eigentlich aus einem alten, französischen Buch stammt.
Ich wollte dir aber noch kurz erzählen, wie ich das Vibrato erlernt habe. Meine damalige Lehrerin hat mir gesagt: „Mache es einfach so wie ich“. Dann hat sie mir ein perfektes Vibrato vorgespielt und ich habe versucht es nachzuspielen. Aber es klang ziemlich kratzig und war sehr verkrampft.
Ich habe dann sehr lange gebraucht, um das Vibrato erfolgreich zu lernen. Ein wenig später, entdeckte ich jedoch ein Buch mit einer tollen, einfachen Methode, um Vibrato zu erlernen.
In der Geigenakademie habe ich 8 Lektionen zu diesem Thema, doch ich werde es heute in circa 10 Minuten für dich zusammenfassen.
1. Die Daumenhaltung
Warum fällt es vielen so schwer, dass Vibrato zu erlernen. Circa 50% der Geigenschüler haben leider nicht die richtige Haltung.
Wenn man ein Vibrato spielt, muss man eine breite Bewegung machen, die locker und frei ist und die Hand muss sehr flexibel sein.
Der Hauptfehler, den viele machen, ist der, dass sie die Geige zu fest halten. Nämlich zwischen Zeigefinger und Daumen. Sie können dann aber kein lockeres Vibrato spielen.
Mit der richtigen Haltung, kannst du frei und locker bleiben, auch wenn du ein Vibrato spielst.
Forme dafür zunächst ein „V“ mit deiner linken Hand. Anstatt die Geige mit dem Daumen festzuhalten, lasse die Geige über diesem „V“ liegen. So kannst du die Geige halten, doch deine Hand ist frei und beweglich.
2. Der Fingerdruck
Der nächste Schritt ist es, entspannt genug zu sein und die Seite minimal zu drücken. Es gibt eine sehr gute Übung, um heraus zu finden, wieviel Druck du auf der jeweiligen Saite brauchst.
Spiele einen Ton zunächst sehr leise und lege den Finger auf die Saite. Versuche nun mehr oder weniger mit dem Finger auf die Saite zu drücken, so dass der Ton zwar leise, aber immer noch ganz sauber ist.
3. Verschiedene Arten Von Vibrato
Grundsätzlich gibt es 3 verschiedene Arten von Vibrato.
Das Armvibrato: Der ganze Arm bewegt sich, angefangen beim Ellbogen,
Das Handvibrato: Das gängigste Vibrato. Hier bewegt man nur die Hand, nicht den Arm.
Das Fingervibrato: Hier bewegst du nur den Finger. Wenige benutzen diese Art von Vibrato.
Als Anfänger lernt man am Besten zuerst das Armvibrato für ein langsames Vibrato. Das ist einfacher als das Handvibrato, was man eher später lernen sollte.
4. Die Bewegung Verstehen
Forme ein „V“ und lege die Geige darüber. Lege den dritten Finger auf die Saite und fühle erstmal, wie die Geige auf dem Daumen liegt und deine Hand frei und beweglich bleibt.
Ziehe deinen ganzen Arm nach hinten und dann wieder nach vorne. Wichtig ist, dass die Spitze deines Fingers die ganze Zeit in Kontakt mit der Saite bleibt. Dabei wird dein Finger gestreckt (in Richtung Wirbel) und wieder gebeugt (hin zum Steg). Mache die Bewegung mit dem kompletten Arm.
Du hast so also zwei Kontaktpunkte. Den Daumen und die Spitze deines Fingers.
Mit der Bewegung verändert sich auch der Ton. Probiere es einmal!
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5. Die Geschwindigkeit Erhöhen
Nun kannst du beginnen immer schneller zu spielen, damit es ein Vibrato werden kann. Steigere dein Tempo – aber gleichmäßig. Es passiert nicht auf einmal über Nacht.
Starte im langsamen Tempo und werde dann immer schneller. Die Bewegung bleibt dabei gleichmässig.
Es kann bis zu 6 Monate dauern, um das Vibrato zu erlernen. Also sei nicht frustriert, wenn es nicht gleich klappt.
6. Vibrato Bei Stücken
Viele können schon ganz gut Vibrato spielen, doch im Stück klingt es leider noch nicht gut. Woran liegt das?
Das Vibrato ist nicht gleichmäßig. Ein Vibrato muss von der Geschwindigkeit und Breite passen. Wenn man sehr schnell breit vibriert, kann klingt es nicht schön. Wenn man zu langsam und leise vibriert, dann hört man es nicht gut.
Ein langsames Vibrato kann ein bisschen breiter sein. Ein schnelles Vibrato ist ein bisschen kleiner.
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